Dienstag, 28. September 2010

Jogkakarta, 28.09. (oder so ungefaehr, man verliert das Zeitgefuehl)

Puh, zurueck in der Zivilisation!!
Die Fahrt zum Ujong Kulon Park war eine Achterbahnfahrt der Gefuehle und Stimmungen. Also der Reihe nach: Wir waren gluecklich, eine Organisation per Telefon gefunden zu haben, die uns Java mit dem Nationalpark und Krakatau vermittelt hatte. Am Flughafen in Jakarta erwartete uns der Fahrer, der uns in ca. 5 Stunden nach Carita , einem Beachort (Ha, Ha ) fuhr. Indonesische Strassen auf dem Land sind immer gesaeumt von Huetten und Verkaufsstaenden der primitiven Art, aber der immer staerker werdende Regen tat sein uebriges, um unsere Laune nicht zu verbessern. In Carita erwartete uns der "Chef" der Veranstaltung im Hotel Sunset View !! Der View bestand aus einem Blick auf abgewrackte Verkaufsstaende, hinter denen die Leute in 1 Raum Huetten auch noch wohnten. Das Hotel war nur mit uns belegt, von Touristen keine Spur und unsere Laune hob sich nicht!! Die Aircondition musste auch erst besprochen werden, das Bad hatte immerhin fliessend kaltes Wasser. Na ja, Travellerchecks konnten nicht gewechselt werden (auch in Jakarta am Flughafen nicht!!), ein Kreditkartenautomat (ca. 10 mal kleine Summen abheben) musste erst in der naechsten "Stadt" angefahren werden, dort kauften wir uns zuerst mal Gummischuhe, denn ohne die geht gar nichts in der Motsche. Bier wurde auf Bitten von einem Mofafahrer irgendwo geholt, sodass wir wenigstens in den Schlaf kamen. Wir hofften nun auf ein schoenes Naturerlebnis.
Am naechsten Tag fuhren wir mit einem Schnellboot ca.60 km uebers Meer zur Insel Krakatau, dort ist 1927 eine neue Insel (Anak Krakatau)durch vulkanische Aktivitaeten am Meeresgrund aus dem Meer entstanden, die inzwischen schon teilweise wieder vom Urwald bedeckt ist. Wir kletterten den aktiven Vulkan bis zur Mitte hoch und bestaunten den Ausblick. Ueberall war alles weiss von Schwefel, es stank und der Vulkan rauchte auch. Letztes Jahr war der letzte Ausbruch und die Lavabrocken lagen auf unserem Weg ueberall herum. Unser Guide beruhigte uns, es sei heute sicher, da eine seismografische Station oben angebracht sei. Bei Betrachtung eben dieser, stellten wir fest, dass sie zerbrochen und zerschmettert war. Sehr beruhigend. Dennoch sicher strunkelten wir ueber die schwarze Asche zum schwarzen Sandstrand nach unten und das Boot fuhr zurueck nach Carita. Unterwegs wurde es sehr dunkel und wenn man dann kein Land weit und breit sieht, fuehlt man sich etwas verloren auf so einem kleinen Boot. In Carita wartete schon der naechste Guide mit Fahrer auf uns, um uns zum Hafen Sumur (ca. 3 Std. Fahrt) mal wieder ueber Stock und stein zu fahren. Der Regen hatte die Strassen so ueberschwemmt, dass Kinder dort badeten, aber den Autos scheint das nichts auszumachen. Heil und Rueckenlaediert kamen wir im Hafen an (glaubten wir wenigstens), denn vom Meer war nichts zu sehen... Das Gepaeck wurde auf einen Holzkarren geladen und wir stapfen hinterher ueber eine Gasse, die inzwischen zu einem Bach geworden war. Bis zu den Waden stiefelten wir zum Meer. Dort wurde man in ein kleines Boot(natuerlich erst im Wasser) geladen und zum Boot gebracht.
Nach 2 Stunden erreichten wir eine Insel, wo wir in einer sogenannten Lodge uebernachteten. Die Lodge war ein leeres Haus mit Zimmern, in denen jeweils 2 Pritschen standen, allerdings mit einem Laken bezogen. Zudecken waren nicht da, aber da die Temperatur auch nachts schwuele 30 Grad im Zimmer war, schwitzten wir halt ohne so vor uns hin. Die Crew ueberraschte uns allerdings mit einem leckern Essen auf dem Bootssteg. Am fruehen Morgen befuhren wir mit einem Einbaumboot einen Fluss im Dschungel, in dem wir so allerlei sehen sollten, aber es zeigten sich uns nur eine Boa-Schlange und 2 Lissards.(grosse Echsen) Toll, da es wieder zu regnen anfing waren wir mal wieder genervt. Nach dem Mittag fuhren wir zu einer Schnorchelstelle mit wunderschoenen Korallenbaenken und bunten Fischen in warmem Meer. Unsere Laune hob sich, auch in der Erwartung einer besseren Unterkunft auf der naechsten Insel, die wir nach wiederum 2 Stunden erreichten.
Schock, schock, noch so ein Elend an Unterkunft. Nur ein Zimmer in einem Haus mit 5 anderen. Das "Bad" uebern Hof mit keinem fliessendem Wasser, nur ein Schoepfbecken... Nach grossem Genoele meinerseits bezahten wir einem Aufpreis und bekamen dann ein Zimmer mit eigenem Bad, d.h. richtigem Klo und kalter Dusche !!! Ich war gluecklich. Vor dem Haus war eine grosse Wiese, auf der sich Hirschkuehe, 2 Hirsche, viele Affen, Wildschweine und ein ca. 2Meter langer Lizzard rumtummelten. Wir hatten viel zu sehen und mit dem Bier, dass wir uns wohlweisslich schon an Land besorgen liessen, war die Welt wieder schoen. Ranger fuehrten uns am naechsten Morgen dann durch den Wald und wir bekamen einem Eindruck von der Vielfalt der Pflanzen und Tiere, z.B.Hornbills, Affen, Wildschweine, wilde Bienen etc. obwohl man sie nicht unbedingt immer richtig sah, jedoch hoerte. Viele Pflanzen haben medizinische Wirkung, die man uns erklaerte und ausprobieren liess. Schnorcheln und schwimmen war auf dem Programm an menschenleeren Straenden, einfach schoen. Gegen abend beobachteten wir eine wilde Bueffelherde in der offenen Savanne und erlebten die Stimmung beim Sonnenuntergang.
Gestern Morgen dann gingen wir bei schoenem Wetter ein letztes Mal zum Schnorcheln und mit dem Schiff ging es Richtung Festland zureuck. Auf halber Strecke zog es sich zu und es begann wie aus Eimern zu regnen. Bei Ankunft weigerte ich mich zunaechst auszusteigen, aber nach einer halben Stunde war ich soweit. Ich zog mich aus, meinem Badanzug an und watete so wieder diese herrliche Strasse (jetzt kniehoch) durchs Wasser zum Auto. Der arme Peter (wer auch sonst) fiel in diese Bruehe und verletzte sich die Knie (diesmal nicht am Zeh!). Blutueberstroemt stand er da, alle unsere Sachen feucht bis nass und ich war sauer. Na ja, man beruhigt sich dann doch. Peter durfte sich bei einer einheimischen Familie umziehen, im Wohmraum, der zugleich auch Schlafraum und Verkaufsraum war, zog er dich dann um. Mercuchrom hatte der Guide Gott sei dank dabei und so lebt er noch!!
Nach 7 Stunden Autofahrt im stroemendem Regen und ueberfluteten Strassen kamen wir in Jakarta im Flughafen an und leisteten uns dort das beste Hotel mit warmer Dusche und sauberen, weichen Betten!! Heute morgen ging es weiter nach Yokjakarta wo wir uns wieder ein schoenes Hotel mir Pool leisten.
Alles in Allem, ein kleines Abenteuer: Wetter maessig, Unterkunft nicht mehr fuer unser Alter, aber freundliche Leute (Guide, Crew), gutes selbstgekochtes Esssen und grossartige Landschaft und Natur.
Jetzt sind meine Finger wund. Die naechste schoene Geschichte folgt morgen. Wir muessen sie erst selbst verdauden. Liebe Gruesse an alle und vielen Dank fuer eure Kommentare. An Susi: nein, die Stadt wissen wir nicht .
David und Astrid danke fuer die Mail, schoen, dass es euch gefallen har und ihr wieder heil in Detmold seid. Die "Fremden " schreiben nur oh schoen, kann man mal veroeffentlichen oder so, nichts besonderes also.
Gruesse Annettte und Peter

Anmerkung: Ja ich weiss, dass Bilder toll waeren, aber in den Intenet-Cafes geht das nicht. Sie muessten uebertragen und verkleinert werden, sonst dauert der Upload Stunden! Ausserdem funtioniert mein WLAN am Handy derzeit nicht und SMS meistens auch nicht.
Peter

1 Kommentar:

  1. Die "Fremde "schreibt jetzt nur kurz!!Ihr habt wohl euer Alter vergessen!! Wir Alten waren nur in England und das hat schon gereicht. Christiane hat euch schon geschrieben...
    Macht weiter so, aber kommt heilan!

    Eure fremde Annemarie

    AntwortenLöschen